26. April 2024
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Mein Amtsverständnis

"Bürgermeister ist mehr als ein Job!"


Neben den Rechten und Pflichten, die der Bürgermeister nach der Gemeindeordnung zu erfüllen hat, ist er idealerweise ein Mensch, der Menschen und menschliche Gesellschaft mag.

Bürgermeister, das heißt für mich...
  • Visionär zu sein, nicht Schwärmer. Er hat die Aufgabe, Entwicklungen gedanklich vorweg zu nehmen.

  • Initiator zu sein, d. h. jemand, der als Erster einen tätigen Anstoß zu einer Handlung gibt.

  • Moderator zu sein. In einem Diskussionsprozess wirkt er mäßigend, nicht verzögernd auf die Vertreter der unterschiedlichen Standpunkte ein.

  • Manager und Führungskraft zu sein, der Menschen dazu bewegt, Aufgaben selbstständig zu erledigen, der Prozesse steuert und zielorientiert fördert.

  • Katalysator zu sein, d.h. er steuert Diskussionen und nimmt auf die Erörterungen und Kenntnislagen Einfluss.

  • Multiplikator zu sein, der Wissen, Erkenntnisse und Informationen aus seiner Arbeit den Bürgerinnen und Bürger transparent macht, an sie weitergibt und dadurch vervielfacht.

Der Bürgermeister ist Visionär, nicht Schwärmer, er hat die Aufgabe, Entwicklungen gedanklich vorweg zu nehmen.

In diesem Zusammenhang haben Vertreter der Fraktionen und Verwaltungsführung unter Vorsitz des Bürgermeisters mit externer Moderation gemeinsam ein Papier erarbeitet. Die Vision für ein zukünftsfähiges Lünen ist formuliert: Wir möchten eine Stadt Lünen die uns Lebensqualität und Arbeit gibt, junge Menschen fördert, ihnen Chancen eröffnet und Entscheidungen im Bewusstsein der Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen trifft. In diesem Zusammenhang müssen wir uns Chancen und Risiken der demographischen Entwicklung stellen. Ein wichtiger Punkt ist und bleibt die Anwendung des vorhandenen Instrumentariums zur Unterstützung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes, auch wenn der kommunale Einfluss begrenzt ist. Wir müssen bei stetig steigenden Scheidungsquoten und den damit verbundenen Folgen Familien fördern und unterstützen. Die interkulturelle Öffnung und Integrationspolitik ist eine zentrale Aufgabe in unserer Gesellschaft..  

Der Bürgermeister ist Initiator, d. h. jemand, der als Erster einen tätigen Anstoß zu einer Handlung gibt

Hier sind wir durch die Verwaltungsreform produktiver geworden. Das Klima innerhalb der Verwaltung hat sich verbessert. Bürgerbüro und Bürgertelefon helfen, Anregungen und Beschwerden schnell nachzugehen. Die Verkehrsentwicklung in dieser Stadt macht deutliche Fortschritte, und zwar für alle Verkehrsteilnehmer. Fußgänger haben Querungshilfen an den Hauptstraßen (Alstedder Straße, Cappenberger Straße, Borker Straße usw.) erhalten. Das Radwegenetz wurde ausgebaut, wichtige Verknüpfungen hergestellt (über dem Kanal im Bereich des Preußenhafens Bahnstraße Lünen-Süd). Eine Radwegeverkehrsweisung nach dem in Nordrhein-Westfalen verabredeten Standard wurde flächendeckend installiert. Das System des öffentlichen Personennahverkehrs (Anrufsammeltaxi, Nachtbus usw.) wurde ergänzt. Der zwei­spurige Ausbau der Bundesbahnhauptstrecke Dortmund-Münster über Lünen wurde im Bundesverkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf dargestellt.  
Es ist mir gelungen, zu erreichen, dass die Brunnenstraßenbrücke entsprechend der Verkehrsbedeutung verbreitert wird. Im Anschluss daran soll die Brunnenstraße bis zur Stadtgrenze Waltrop ausgebaut werden. Das Nadelöhr am Preußenbahnhof wird durch einen Kreisverkehr entschärft. Es erfolgt der Autobahnvollanschluss in Horstmar/Lanstrop.  
Der vierspurige Ausbau der B 236/B 54 von Westermannsknapp bis zur Einmündung Kupferstraße wird geplant. An Knotenpunkten sind Einfädelbeziehungen verbessert worden (Borker Straße/Konrad-Adenauer-Allee). Es wurden Kreisverkehre installiert (Willi-Melchers-Straße, Niederadener Straße/Preußenstraße), die die Knotenpunkte entlasten.  

Der Bürgermeister ist Moderator.

In einem Diskussionsprozess wirkt er mäßigend, nicht verzögernd auf die Vertreter der unterschiedlichen Standpunkte ein. In diesem Zusammenhang ist es mir gelungen, das Bürgerbegehren „Umzug des Hauses der offenen Tür LUKAZ in den Dampfbierbahnhof“ durch einen tragfähigen Kompromiss zu lösen.  

Der Bürgermeister ist Manager/Führungskraft.

Ich sehe meine Aufgabe, Menschen zu führen, darin, sie zu bewegen, eine Aufgabe selbständig zu erledigen. Neben diesem Personalentwicklungsaspekt habe ich Prozesse zu steuern und zielorientiert zu fördern. In diesem Zusammenhang sind das Kinoprojekt am Markt, die Entwicklung der Gewerbeflächen Minister Achenbach I/II, die in Rekordzeit vollzogen wurde, zu nennen. Mit verschiedenen Maßnahmen wurde die Bedeutung der Lippe für die Stadt erfahr­barer und die Innenstadt aufgewertet. Der Wasserwanderrastplatz soll in regionaler Abstimmung Lünen für die touristische Entwicklung erschließen. Der Dienstleistungs­bereich Abfallbeseitigung, Grünpflege, Friedhöfe, Straßenunterhaltung wurde aus der Ämterstruktur heraus gelöst und weiter entwickelt. Zunächst als eigenbetriebsähnliche Einrichtung, als GmbH und nunmehr als GmbH mit einem privaten Partner, der sich im Vertragswerk verpflichtet hat, den Sitz der Rethmann Entsorgungs AG nach Lünen zu verlagern und am Standort in erheblichem Umfang zu investieren. Weitere Projekte sind in der Planung bzw. Umsetzung: Das Gelände an der Mersch, das Fernheizwerk, Viktoria I/II sowie das Westfalia alt-Gelände.  

Der Bürgermeister fungiert als Katalysator.

Darunter versteht man in der Chemie einen Stoff, der Reaktionen hervorruft, auf Prozesse Einfluss nimmt, selbst aber unverändert bleibt. Diese Funktion hat der Bürgermeister zumindest als Sitzungsleiter, der die Diskussionen steuert und auf die Erörterung und Erkenntnislage Einfluss nehmen kann. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass über 95 % der Ent­scheidungen des Rates einstimmig gefasst werden. Die Entscheidung z. B. zur „Blauen Tonne“ geht maßgeblich auch auf eine Intervention zurück.  

Bürgermeister sollten Multiplikatoren sein,

die das erworbene Wissen oder Informationen an die Bürgerinnen und Bürger weitergeben und es dadurch vervielfachen. Meine Verwaltung und ich versuchen dies durch eine offensive Pressearbeit, durch unseren Inter­netauftritt aber auch durch Gespräche auf Marktplätzen und vor Ort bei Fahrradtouren umzusetzen.